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BMWs autonome Autos: 1.500 TB neue Daten pro Tag

BMW hat im Norden von München ein riesiges Datencenter errichtet, in dem alle Daten seiner autonomen Testfahrzeuge gesammelt werden. 230 Petabyte Speicherkapazität, mehr als 100.000 Prozessorkerne, über 200 GPUs. 96 x 100 Gbps-Glasfaserleitungen mit einer Datenrate von rund 3,75 Terabit/s. Und täglich 1.500 TB neue Rohdaten.

BMW hat heute offiziell sein AD Data Center in Unterschleißheim bei München eröffnet. Es bildet das Rückgrat von BMWs Forschungen am autonomen Auto im dortigen BMW Group Autonomous Driving Campus.

Seit 2011 bewegen sich hochautomatisierte BMW-Versuchsfahrzeuge zwischen München und Nürnberg auf der Bundesautobahn A9. Wir sind vor einigen Jahren in solch einem Testfahrzeug mitgefahren und haben dazu ein beeindruckendes Video gedreht. Seit Herbst 2017 konzentriert BMW seine Forschungen am autonomen Auto im BMW Group Autonomous Driving Campus an der Landshuter Straße in Unterschleißheim bei München. Der Campus bietet 23.000 qm Bürofläche für 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; die meisten davon sind Software-Entwickler.

Für den Standort Unterschleißheim spricht dessen Nähe zu bereits vorhandenen BMW-Einrichtungen im Norden von München, beispielsweise zum Forschungs- und Innovationszentrum in Milbertshofen. Zudem ist die benachbarte A9 vor längerer Zeit mit Orientierungsschildern für autonome Fahrzeuge ausgerüstet worden.

Im Jahr 2021 soll das Serienfahrzeug des BMW Vision iNext, der im Sommer 2018 vorgestellt wurde, als erstes Fahrzeug der BMW Group optional über ein Level-3-System verfügen. Dieses System wird dem Fahrer auf der Autobahn erlauben, bis maximal 130 km/h die Fahraufgabe über einen längeren Zeitraum an das Fahrzeug zu übergeben. Zeitgleich mit dem Start des iNext soll eine Flotte von Testfahrzeugen Ende 2021 den Betrieb aufnehmen, die in definierten urbanen Umfeldern die Level-4-Funktion – d.h. fahren ohne jede Fahrerintervention – in großangelegten Versuchen erproben wird.

Für die Sicherheit des Level-3-Systems im BMW iNext ist der Einsatz von Data-Driven Development unverzichtbar. BMW nennt diesen Ansatz D3. BMW entwickelt das für die dabei gesammelten riesigen Datenmengen erforderliche Datencenter zusammen mit DXC Technology. Diese so genannte BMW Group High Performance D3 Plattform befindet sich nur wenige Kilometer entfernt vom BMW Group Autonomous Driving Campus ebenfalls in Unterschleißheim bei München. Die räumliche Nähe war eine Anforderung, um u.a. die enormen Datenmengen vom Campus zur Plattform latenzfrei transportieren zu können. Einige Eckdaten des Datencenters: 230 Petabyte Speicherkapazität, mehr als 100.000 Prozessorkerne und über 200 GPUs (Graphics Processing Units). Für die Verbindung zwischen der BMW Group High-Performance-D3-Plattform zu den „Hardware in the Loop (HiL)“-Stationen am BMW Group Autonomous Driving Campus stehen 96 x 100 Gbps-Glasfaserleitungen zur Verfügung. Die resultierende nutzbare Datenrate liegt damit bei rund 3,75 Terabit/s, wie BMW erklärt.

Die Flotte zur Sammlung der realen Fahrdaten von aktuell rund 80 Fahrzeugen der BMW-7er-Baureihe ist an der Westküste der USA, in Deutschland, Israel und China im Einsatz. Bis Ende des Jahres 2019 soll die Flotte auf rund 140 Fahrzeuge anwachsen. BMW sammelt täglich von seinen Erprobungsfahrzeugen über 1.500 TB neue Rohdaten. Den Löwenanteil dieser von den autonomen Testfahrzeugen gesammelten Daten macht das Videomaterial von den an den Fahrzeugen verbauten Kameras aus: rund 80 Prozent. BMW baut Zentrum für autonomes Fahren für 2000 Experten BMW demonstriert hochautomatisiertes Fahren (PC-WELT-Video) BMW Vision iNext: Dieses Elektro-Auto soll Tesla Paroli bieten VW: Mit 40.000 Entwicklern gegen Apple und Google

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