Hardware

Darum ist Unternehmenskultur wichtiger als Technologie

Die Corona-Krise hat der Digitalisierung einen deutlichen Schub verpasst. Jim Heppelmann beschreibt verschiedene Hürden und Chancen der digitalen Transformation in der Fertigung.

Jim Heppelmann: Präsident und CEO von PTC (Quelle: Rick Bern Photography ) Mit Produkten wie der Augmented-Reality -Lösung Vu­foria oder der IoT-Plattform Thingworx will PTC Fertigungsunternehmen bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Präsident und CEO Jim Heppelmann erklärt im Interview mit com! professional, warum Technologie alleine jedoch noch kein Garant für eine erfolgreiche Digitalisierung ist.

com! professional: Herr Heppelmann, wo sehen Sie die größten Herausforderungen bei der digitalen Transformation in der Fertigungsindustrie?

Jim Heppelmann: Der digitale und gesellschaftliche Wandel ist schon längst an vielen Stellen spürbar. Auf der einen Seite erodieren traditionelle Geschäftsmodelle und Ökosysteme. Demgegenüber stehen Unternehmen, die bereits neue Geschäftsfelder eröffnet haben und weiterwachsen wollen, nur suchen sie verzweifelt nach qualifiziertem Personal.

Mit den Babyboomern wird schon bald viel Wissen abwandern. Hinzu kommen unvorhergesehene Situationen wie aktuell die Ausbreitung des Corona-Virus.

com! professional: Wie reagieren die Fertigungsunternehmen auf diese Entwicklungen?

Heppelmann: Es gibt bereits eine Reihe von Unternehmen, die ein recht klares Bild davon haben, wie sie in Zukunft aufgestellt sein und welchen Mehrwert sie an ihre Kunden liefern möchten. Meist haben sie bereits das eine oder andere Digitalisierungsprojekt gestartet, wenn nicht sogar schon eine klare Strategie verfolgt wird, und sich mit strategischen Partnern innerhalb eines Ökosystems organisiert. Auf der anderen Seite stehen viele Unternehmen noch am Anfang ihrer digitalen Transformation.

com! professional: Und wo genau hapert es bei den Unternehmen am meisten?

Heppelmann: Sehr oft fehlt es noch an Grundüberlegungen und Analysen, die ein jedes Unternehmen für sich selbst anstellen sollte.

Mit welchen Produkten und mit welchen Leistungen kann ich auf die sich wandelnden Kundenanforderungen antworten? Sollte ich mein Angebot erweitern oder gar mein Geschäftsmodell ändern? Bin ich für diese Herausforderungen organisationsstrategisch und technologisch entsprechend aufgestellt oder brauche ich für diese Veränderungen Hilfe von außen?

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