Hardware

Das leistet die Fabrik der Zukunft schon heute

Die Digitalisierung soll dabei helfen, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu steigern. Anwendungsbeispiele von Losgröße 1 bis Predictive Maintenance zeigen, wie es geht.

Die Industrie ist mit rund 6,1 Millionen Beschäftigten in Deutschland ein zentraler Sektor der Wirtschaft. Kein Wunder, dass Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Regierung bestrebt sind, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten. Ein Mittel dafür ist die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, Stichwort Industrie 4.0. Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom soll der Umsatz mit Hard- und Software sowie IT-Services in diesem Umfeld 2018 auf rund 7,2 Milliarden Euro steigen.

„Industrie 4.0 ist ein echter ‚Wirtschaftstreiber‘. Die Digitalisierung der industriellen Produktion ist das Wachstumsthema schlechthin“, betont denn auch Winfried Holz, Chief Executive Officer von Atos Deutschland und Mitglied des Bitkom-Präsidiums.

Die Sparten mit den größten Investitionen in die Fabrik der Zukunft sind im Jahr 2017 Maschinen- und Anlagenbau (1,5 Milliarden Euro), Automobilindustrie (1,2 Milliarden Euro) und Elektronik (über 800 Millionen Euro). „Die Automobilbranche ist führend im Bereich Industrie 4.0, insbesondere was Produktion und Logistik angeht“, so Winfried Holz.

Winfried Holz CEO von Atos/ Präsidium Bitkom e. V. www.atos.net/de Foto: Atos „Die Digitalisierung der industriellen Produktion ist das Wachstumsthema schlechthin.“

Trotz dieser Summen ist Deutschland keineswegs der Vorreiter in puncto Industrie 4.0: „Es gibt einige Kunden, die bei dem Thema voranpreschen. Viele Unternehmen in Deutschland sind jedoch mit ihren Projekten noch nicht über Pilot- und Testphasen hinausgekommen“, moniert beispielsweise Christof Schleidt, Director Sales und Head of Strategy bei Fujitsu. „In der Breite sind andere Regionen in Europa teilweise schon deutlich weiter.“

Eine Ursache sieht der Fujitsu-Manager in kulturellen Unterschieden: In Deutschland gehe der Trend eher hin zu einer schrittweisen, kontinuierlichen Verbesserung bestehender Prozesse, so Schleidt, während in den USA, aber auch in Großbritannien, die Bereitschaft zur „Disruption“ wesentlich ausgeprägter sei.

Ein zusätzliches Hemmnis, insbesondere in ländlichen Regionen, ist ihm zufolge der fehlende Breitbandausbau: „Er macht zum Beispiel die schnelle Kommunikation von ‚Connected Devices‘ schwierig“, erklärt Schleidt.

Dennoch: Dass Industrie 4.0 auch hierzulande längst schon sehr viel mehr als nur ein Schlagwort ist, zeigt nicht zuletzt Fujitsu selbst. Sein Werk in Augsburg, in dem Rechner und Storage-Systeme produziert werden, zählt zu den weltweit modernsten Produktionsstätten in diesem Bereich.

Im Folgenden zeigt com! professional anhand zahlreicher Beispiele aus unterschiedlichsten Branchen das ganze Spek­trum an Industrie-4.0-Anwendungen, die heute schon gelebte Realität sind – und welche Hindernisse dabei auftreten.

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