Hardware

Der industrielle 3D-Druck wird erwachsen

Die Industrie setzt immer häufiger auf 3D-Drucker. Die Technologie eignet sich nicht nur zur Entwicklung und Herstellung neuer Produkte, sondern auch zur Kostensenkung von Logistik und Transport.

Bei vielen gilt 3D-Druck als Spielerei, mit der sich etwa Schachfiguren und andere Miniaturen in den eigenen vier Wänden herstellen lassen. Dabei ist die Technik längst in den Fabrikhallen angekommen und wird sich dort weiter verbreiten.

Herkömmliche Fertigung vs. 3D-Druck: Bei der herkömmlichen Produktionsweise treten nach einiger Zeit Skalierungseffekte bei den Kosten auf. Beim 3D-Druck bleiben die Kosten dagegen immer gleich. (Quelle: Bitkom ) Insbesondere in der Luft- und Raumfahrttechnik, aber auch in der Medizin kommt 3D-Druck bereits erfolgreich zum Einsatz – dort also, wo sehr individuelle Werkstücke, bestimmte Antriebsteile oder passgenaue Prothesen benötigt werden. Bislang allerdings sind die Stückzahlen noch vergleichsweise gering. Das beginnt sich jetzt zu ändern.

In der Unternehmenswelt wird der industrielle 3D-Druck häufig auch als „additive Fertigung“ bezeichnet. Die additive Fertigung ist eine Umkehrung teilweise uralter „abtragender“ Produk­tionsweisen. Die industrielle Revolution sorgte dafür, dass die Prozesse dabei kontinuierlich verbessert wurden. Es entwickelten sich zum Beispiel Techniken, mit denen ein neues Werkstück aus einem Materialblock herausgefräst werden kann. Bei diesen Prozessen wird Material entfernt und nicht hinzugefügt.

Nun steht eine neue industrielle Revolution in den Start­löchern. „Anstatt Material wegzuschneiden, schmilzt man bei der additiven Fertigung Metallpulver mit einem Laser und baut es in der gewünschten Form auf“, erklärte Michael Süß, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Hightech-Indus­triekonzerns Oerlikon, auf der Munich Technology Conference (MTC) im vergangenen Jahr.

Roland Fischer CEO von Oerlikon www.oerlikon.com/de „Bis die Industrialisierung der additiven Fertigung vollständig greift, gibt es noch viel zu tun.“

Auf der von Oerlikon und der Technischen Universität München (TUM) organisierten zweitägigen Veranstaltung trafen sich zahlreiche Experten aus Industrie, Forschung und Politik und diskutierten über die Chancen der noch verhältnismäßig jungen Technologie.

„Bis die Industrialisierung der additiven Fertigung vollständig greift, gibt es noch viel zu tun“, schränkte Roland Fischer, CEO von Oerlikon, allerdings dort auch ein. Dennoch sei der Durchbruch keine Frage des Ob, sondern nur noch eine Frage des Wann. Fischer zeigte sich überzeugt, dass die additive Fertigung „massive Veränderungen für die Industrie mit sich bringen wird“.

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