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U.2-SSDs: Darum sind diese Festplatten so selten

Neben der weit verbreitet „M.2“-Varante der NVMe-SSDs gibt es jedoch auch eine Bauform namens „U.2“. Aus welchen Gründen konnte sich der Standard nicht durchsetzen und wieso sind U.2-SSDs so teuer?

Flash-Speicher in Form von SSDs ist erst so richtig flott, wenn die Kommunikation über PCIe (PCI-Express) im NVMe-Standard (Nonvolatile Memory Express) erfolgt. Werden beispielsweise vier PCIe-Bahnen, sogenannte Lanes, verwendet, dann ist eine Übertragungsgeschwindigkeit von rund 4 GB/s möglich. Zum Vergleich schafft eine über SATA respektive AHCI angebundene SSD nur 500 bis 560 MB/s. Nun sind NVMe-SSDs bereits ziemlich weit verbreitet, aber nicht jedem gefällt die Kärtchenbauform „M.2“, welche die direkte Installation der SSD auf dem Mainboard ermöglicht. So wird beispielsweise der vergleichsweise aufwendige Ein- und Ausbau moniert. Es gibt jedoch auch eine Bauform namens „U.2“, bei der die SSDs im Prinzip die klassische 2,5-Zoll-Bauweise herkömmlicher Flash-Speicher haben. Doch aus welchen Gründen konnte sich der Standard nicht durchsetzen und wieso sind U.2-SSDs so teuer?

Eines der wenigen Modelle, die auch direkt an Endkunden verkauft werden, ist die Intel SSD 750, die in der 400-GB-Variante über 400 Euro kostet – und das, obwohl das Modell schon 2015 vorgestellt wurde. Doch immerhin packt Intel auch die für den Betrieb erforderlichen Utensilien dazu: ein Anschlusskabel mit U.2-Steckerbuchse, bei der es sich streng genommen um den bereits bekannten „x4 SAS“-Standard für Serverspeicher vom Typ SFF-8643 handelt.

Da Mainboards für den Endverbraucher in der Regel keine U.2-Anschlüsse besitzen, lässt sich das U.2-Kabel mithilfe einer Steckkarte im M.2-Format oder über eine PCIe-Erweiterungskarte mit entsprechender U.2- Buchse an das restliche System anschließen. Letztere Adapter erlauben zwar ein breiteres Einsatzgebiet, das Bios muss aber auch die Anschlussart aktiv unterstützen. Fehlt die Option in der Firmware, so ist der Betrieb eines U.2-Speichers nicht möglich. Doch egal, wie Sie am Ende die U.2-SSD in Betrieb nehmen, für den Datenaustausch kommen stets vier PCIe-Lanes zum Einsatz. Es gibt allerdings auch U.2-SSDs, die das benötigte Anschlusskabel nicht mitbringen. In diesem Fall ist eine weitere Investition von knapp 50 Euro notwendig. Das teure Kabel, der (im Endkonsumentenbereich) kaum eingesetzte U.2-Anschluss und der Mangel an verschiedenen Herstellern hindern die U.2-SSDs daran, sich weiter zu verbreiten. Und da NVMe-SSDs im M.2-Format immer kostengünstiger werden, dürfte sich daran wohl auch in Zukunft nichts ändern.

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